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Spannend, bitter-böse, subversiv, hoch dramatisch: Die Serien-Highlights im August unter anderem mit „Arthurs Gesetz“ mit Jan Josef Liefers und Martina Gedeck bei EntertainTV und im Dezember bei TNT Comedy und Sky.

© TNT Comedy

Neu bei Amazon, Netflix & Co.: Das Gesetz der Serie

Neues bei Amazon Prime, EntertainTV, Netflix und Sky: Im August trifft schwarzer Humor auf explosive Action und ein Psycho-Drama.

„Staffel 1 war schon großartig, die 2. toppt es noch einmal. Dafür, dass mich Monarchie und alles Drumherum überhaupt nicht interessiert, hat mich diese Serie enorm gepackt“, rezensierte ein Netflix-Kunde die Royals-Serie „The Crown“, eine der erfolgreichsten Netflix-Originals überhaupt. Bewertungen wie diese werden von Internet-Anbietern gewöhnlich als wahrer Schatz empfunden, nicht so jedoch beim Streamingdienst von Reed Hastings.

Von Montag an wird es Netflix-Nutzern gar nicht mehr möglich sein, neue Rezensionen zu verfassen, nachdem diese bereits zuvor nur sehr schwer zu finden waren, weil sie nur am PC und nicht in der App oder auf dem Smart-TV zu erreichen waren. Statt Bewertungssternen und Nutzermeinungen will Netflix künftig allein auf Likes und Dislikes vertrauen. Daumen rauf oder Daumen runter – mehr haben die Netflix-Kunden dann nicht mehr zu melden.

Die Konkurrenz geht anders mit dem Thema um. Der Pay-TV-Anbieter Sky, bei dem viele HBO-Serien laufen, hat 2014 die Online Community „Sky & Friends“ ins Leben gerufen (https://community.sky.de/welcome). Dort können Sky-Kunden plattformübergreifend alle Programminhalte von Sky Q oder Sky Ticket kommentieren, diskutieren und bewerten. Amazon hält an der 5-Sterne-Bewertung fest, Prime-Abonnenten nutzen zudem mit Begeisterung die Kommentarfunktion – und zwar auf allen Plattformen. So zum Beispiel zur 9/11-Serie „Looming Tower“, die nachträglich neu synchronisiert wurde.

Spannend, bitter-böse, subversiv, hoch dramatisch: Die Serien-Highlights im August unter anderem mit „Tom Clancy’s Jack Ryan“ (John Krasinski) bei Amazon Prime, Rezensionen sind erst vom 20. August an erlaubt.
Spannend, bitter-böse, subversiv, hoch dramatisch: Die Serien-Highlights im August unter anderem mit „Tom Clancy’s Jack Ryan“ (John Krasinski) bei Amazon Prime, Rezensionen sind erst vom 20. August an erlaubt.

© Amazon Prime

Gespannt dürften Amazon-Kunden sein, wie die Umsetzung von „Tom Clancy’s Jack Ryan“ ausfallen wird. Die Drama-Serie handelt vom Geheimdienstmann Jack Ryan (John Krasinski), der als ehemaliger US-Marine für die CIA arbeitet und in der Kommunikation von Terroristen ein Muster aufdeckt. Aus dem Analysten wird ein Feldagent, der sich alsbald mitten in einem gefährlichen Spiel mit einer neuen Art von Terrorismus wiederfindet, der mit Zerstörung auf globaler Ebene droht. Eine Bewertung der Serie ist derzeit noch nicht möglich, vor dem 20. August dürfen selbst professionelle Kritiker keine Rezensionen verfassen – was wir natürlich nachholen werden.

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Die logische Fortsetzung von Murphys Law

Zu Sky kommt die erste fiktionale Eigenproduktion von TNT Comedy erst im Dezember, der Start der sechsteiligen Mini-Serie „Arthurs Gesetz“ erfolgt am 31. August zunächst bei EntertainTV der Telekom. „Arthurs Gesetz“ ist eine Komödie Made in Germany mit ausgesucht schwarzem Humor. Der Titel lehnt sich an Murphys Law an, das besagt, dass alles, was schiefgehen kann, auch schief- gehen wird. Bei Arthur, einem zwar durchaus sympathischen, aber nichts- destoweniger einfältigen Mann in mittleren Jahren erhält das Gesetz seine logische Fortsetzung. Der von Jan Josef Liefers hinreißend gespielte Loser löst jedes Problem, indem er sich ständig in noch größere Schwierigkeiten bringt.

Einen gehörigen Anteil daran hat seine ewig nörgelnde Ehefrau (Martina Gedeck, die in einer Doppelrolle ihr Können unter Beweis stellt) mit ihrem Hang, jede mögliche Versicherung abzuschließen. Um an das Geld einer Berufsunfähigkeitsversicherung heranzukommen, verstümmelt sich Arthur an einer Kreissäge, ist dabei jedoch so tollpatschig, dass er sich von einer Überwachungskamera filmen lässt. Für sein Verhältnis zur Prostituierten Jesse gilt Arthurs Gesetz freilich ebenfalls, denn es schafft nur zusätzliche Probleme.

Spannend, bitter-böse, subversiv, hoch dramatisch: Die Serien-Highlights im August unter anderem mit Amy Adams als selbstzerstörerische Reporterin in „Sharp Objects“.
Spannend, bitter-böse, subversiv, hoch dramatisch: Die Serien-Highlights im August unter anderem mit Amy Adams als selbstzerstörerische Reporterin in „Sharp Objects“.

© HBO/Sky

Im englischsprachigen Original ist die HBO-Serie „Sharp Objects“ auf Sky Atlantic bereits Anfang Juli gestartet, vom 30. August an steht die achtteilige Psycho-Thriller-Produktion auch als deutsche Synchronfassung zur Verfügung. „Sharp Objects“ spielt in einem Provinzkaff namens Wind Gap im US-Bundesstaat Missouri. Die Zeitungsreporterin Camille Parker (Amy Adams) wird an den Ort ihrer Kindheit mit dem Auftrag zurückgeschickt, die Geschichte zweier vermisster Mädchen zu recherchieren.

Trash vom alten Geld

Der Südstaatenort teile sich in zwei Hälften, in altes Geld und Trash, sie sei Trash vom alten Geld, sagt sie ihrem Chef und Mentor Frank Curry (Miguel Sandoval), bevor sie sich mit einem klapprigen Volvo Richtung Süden aufmacht. Für die Journalistin, deren wichtigstes Gepäckstück eine große braune Tüte mit jeder Menge Alkoholika darstellt, ist es zugleich eine Reise in ihre eigene, wenig glückliche Vergangenheit. Zurück zu einer gefühlskalten Mutter, der ihr Ruf in der besseren Gesellschaft über alles geht. Zurück zu einem Ort, an dem ihre Schwester ums Leben kam, wie aus einem der vielen Flashbacks von Camille hervorgeht.

Die Geschichte, die auf dem gleichnamigen Roman von Gillian Flynn („Gone Girl“) beruht und die von Jean-Marc Vallée („Big Little Lies“) in Szene gesetzt wurde, ist gleichermaßen verwirrend wie sehenswert. Unter anderem handelt sie von der Verletzlichkeit von Mädchen und Frauen und davon, wie sie sich selbst verletzen. So gesehen erklärt sich auch die Bedeutung des Titels.

Spannend, bitter-böse, subversiv, hoch dramatisch: Die Serien-Highlights im August unter anderem mit der neuen Matt-Groening-Animationsserie „Disenchantment“.
Spannend, bitter-böse, subversiv, hoch dramatisch: Die Serien-Highlights im August unter anderem mit der neuen Matt-Groening-Animationsserie „Disenchantment“.

© Netflix

Eine ganz besondere Serienpremiere können die Abonnenten von Netflix am 17. August erleben, dann startet Matt Groenings neue zehnteilige Animationsserie „Disenchantment“. Übersetzt würde die Serie „Enttäuschung“ heißen, was aber nicht für die Welt von Dreamland gilt, sondern für die dort lebenden Figuren, die mit ihrem bisherigen Leben unzufrieden sind.

Während „Die Simpsons“ in der Gegenwart und „Futurama“ in der Zukunft angesiedelt sind, spielt „Disenchantment“ im Mittelalter. Im Zentrum der Geschichte steht eine trinkfeste Prinzessin namens Bean, die vor ihrer Hochzeit – aus politischen Gründen – noch einmal Spaß haben will, indem sie beim Pokern ihre Mitspieler in der Dorfkneipe aufs Übelste betrügt. Hinzu kommt ein liebeshungriger Elf, der keine Freude daran hat, die Fassade einer stets glücklichen Welt aufrechtzuhalten. Und dann ist da noch Beans persönlicher Dämon Luci, der die Prinzessin endgültig vom Weg der Tugend abbringen will. Ihr gemeinsamer Weg führt die Gruppe in eine Welt voller Oger, Kobolde und anderer magischer Kreaturen. Für Kinder ist Groenings neue Arbeit eher ungeeignet. Schade auch, dass Netflix-Kunden bei dieser Serie nur noch den Daumen heben oder senken dürfen. Ihren Spaß dürften sie mit „Disenchantment“ dennoch haben.

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