Video-Filmkritik: „Alita“ :
Crash-Kurs in Mädchenmechanik

Lesezeit: 12 Min.
Filmkritik „Alita: Battle Angel“Engelchen flieg!
Chrom im Blut, Licht in den Fingerspitzen: „Alita – Battle Angel“ ist der beste Menschmaschinenfilm, seit der Terminator rostet und gegen Robocop wegen Extremismus im Polizeidienst ermittelt wird.

Tonnenschwerer Metallmüll rieselt durch den Nabeltrichter der Himmelsstadt Zalem (auch: Salem, früher: Tiphares) abwärts wie Blattgoldschuppen, die vom Schild der Sonne flocken. Unten lärmt die Eisenwelt, oben glänzt die Sonnensiedlung. Man denkt an die Betongebirge von „Metropolis“ (1927), an die satanische Urbanomik von „Blade Runner“ (1982) oder „Dark City“ (1998). Eine Fabrik sieht hier aus wie ein Bienenstock für Ernst Jüngers gläserne Bienen. Da werkeln und rotieren Verbundmonster aus Menschenhirn und Prozessor, röhrenförmige Deckroboter mit Spangenfressen. Schaut man sich die Zone beispielsweise vom Dach einer verlassenen Kirche aus an, kann man die Bahnlinien für druckwasserreaktorbetriebene Lokomotiven ausmachen, die zwischen dem Schrottbezirk einerseits, Farmen und Fertigungshallen andererseits hin und her fahren.

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